Fragwürdiges Essen bei Jagdveranstaltungen

Bei vielen Jagdveranstaltungen ist das gemeinsame Essen und Trinken fester Bestandteil des Tagesprogramms. Wirft man aber einen Blick auf die dargebotenen Speisen, ist leider allzu oft – insbesondere bei den Fleischprodukten – große Verwunderung über die Herkunft des Fleisches angesagt. Egal ob Drückjagd, Infoveranstaltung eines Jagdverbandes oder Weihnachtsschießen, meist wird in den üblichen Variationen Fleisch aus Massentierhaltung angeboten. Ob Bratwurst, Eisbein, Kotelett oder Bulette, regelmäßig liegt billigstes Fleisch von unsäglich gequälten Kreaturen auf dem Teller. Muss das sein?

Da propagieren wir Jäger immer wieder die Jagd u.a. mit dem Argument, dass damit bestes Fleisch von frei lebenden Tieren gewonnen wird, da rühmen wir Jäger uns, dass wir damit einen Beitrag gegen die Missstände in der Tierzucht leisten und nicht zuletzt loben wir die tolle Bioqualität von Wildfleisch, stopfen uns aber beim nächsten Jagdevent wieder billige Discounter-Würste in uns rein. Wie passt das zusammen? Ganz einfach: Gar nicht!

Wenn wir Jäger es ernst meinen mit unserer Liebe zu den Tieren, wenn wir uns in der Öffentlichkeit stark machen, dass die Jagd sinnvoll und gut ist, dann sollten wir auch selbst danach handeln. Natürlich kann nach einer Drückjagd nicht eines der aufgebrochenen Wildtiere verzehrt werden. Abgesehen von der zuvor notwendigen Trichinenbeschau bei Schwarwild ist das Abhängen und Reifen des Fleisches ein wichtiger Bestandteil für die optimale Qualität des Fleisches. Gut, nicht jeder hat die Möglichkeit selbst Würste herzustellen. Aber in Anbetracht dessen, dass viele Fleischereien auch Würste aus (zugelieferten) Wildfleisch herstellen, wäre es wirklich kein Problem, eine passende Menge davon herstellen zu lassen, diese einzufrieren und dann bei der nächsten Veranstaltung anzubieten. Ja, dann kostet die Wurst halt 2,50 € statt 2,00 €. Dieser Preisunterschied sollte für keinen ein Problem darstellen. Ebenso sollte ein Jagdverband in der Lage sein, dies zu organisieren.

Waidmannsheil und beim nächsten mal einen guten Appetit, mit hoffentlich leckerem Wildfleisch!

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