Genau hinschauen – die perfekte Tarnung

20150221_082323Gerade am Anfang eines Jägerdaseins müssen die Sinne für die Jagd erst noch geschärft werden. Das betrifft in erster Linie das Sehen. Das Sehen ist zwar unserer wichtigster Sinn, aber es ist auch ein Sinn, dem das Wild viel entgegenzusetzen hat. Denn Wild tarnt sich. Insbesondere die häufigste Schalenwildart, das Rehwild ist im Winter im Wald nur äußerst schwer auszumachen. Oft bekommt man es erst in der Bewegung mit und oft genug auch erst dann, wenn es einem den Spiegel zustreckt.

20150221_082232Um dies zu demonstrieren will ich euch das anhand zweier Fotos zweigen, die ich 2014 aufgenommen habe. Die Fotos sind original, also nicht noch nachträglich mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogramm „verschlechtert“, um das Reh noch mehr zu verstecken. Das Reh Hintergrund des Bildes ist kaum auszumachen. Selbst durch das Zielfernrohr ist es nur sehr schwer zu erkennen.

Unser zweit wichtigstes Sinnesorgan bei der Jagd ist der Gehörsinn. Gerade Rot und Schwarzwild ist oft bereits viel eher zu hören, als zu sehen. Insbesondere bei Dämmerung oder Nacht ist das Wild oft erst durchs Fernglas oder Zielfernrohr ausmachen, wenn man aus aus der betreffenden Richtung Geräusche vernommen hat. Bei trockenem Boden hört man dann auch schon mal ein Reh, welches sich ansonsten ziemlich leise verhält.

Und wenn man dann Schwarzwild bereits riechen kann, und damit sind wir beim dritten Sinnesorgan, dann ist es wirklich bereits sehr nahe und meist unüberhörbar. Sehen muss man es deshalb aber noch lange nicht…

Übrigens: Das Reh hat den Tag der Aufnahmen dieser Bilder überlebt, da es Schonzeit war.

Nachtrag (26.4.2016):

Mitte April hatte ich zwei mal das Vergnügen jeweils über zwei Stunden einer Rotte Schwarzwild zu lauschen. Die Rotten waren jeweils sehr nahe, aber wegen der Dunkelheit hatte ich große Schwierigkeiten überhaupt einzelne Stücke zu sehen. Und wenn ich es geschafft habe, ein Stück im Zielfernrohr zu erblicken, konnte ich es nicht genau ansprechen. Und so kam ich beides male nicht zum Schuss. Aber es war extrem spannend und ein tolles Erlebnis, denn die Sauen waren so nahe, dass ich sie deutlich riechen konnte. Spannender kann kein Krimi sein und bei der Heimfahrt wusste ich wieder einmal, warum ich Jäger geworden bin.

 

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